An die Gilde der Umverteilung, an die Gilde des Suchens und des Findens, an die Burger und die...
An die Quandrille, diesen Aufruf an den Skylarson weiterzugeben, auf dass sich unser Anliegen in alle...
Um was zu tun, geschätzter Phönix?! Euer Aufruf ruft alle auf nach Quantum zu kommen □ obwohl die Stollen nach...
Ausgabe Omnium im Jahr 4 des Wettstreits | |
Bericht des Hafenmeisters zu den Vorfällen auf PrimumWir gehen nun Recht in der Annahme, dass nach dem gewaltsamen Tod von Ernst Weidenpesch auch Hennes Wiesendrang im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Leben gerissen wurde. Die Hafenarbeiter bildeten nach einem erbitterten Streik eine Suchmannschaft. Nach dem Finger und der ganzen Hand ist nun auch der Kopf des Hafenarbeiters Hennes Wiesendrang aufgetaucht. Der Kopf lag unweit der Leiche von Gustav Rübenhart. Der Anführer der Suchmannschaft Gustav Rübenhart war ähnlich zerstückelt, wie die Leiche des armen Ernst Weidenpesch. Die Einwohner des Hafens zu Primum sind nun erstrecht verunsichert. Bereits vor dem Phönixtag tragen die Damen Asche auf der Stirn zum Zeichen, dass sie die Rauftage nicht unterstützen werden. Die Hafenmeisterei ruft in diesem Jahr zur Vorsicht zwischen den Tagen bis zum Aschedium auf. Möge der Geburtstag uns Frieden bringen und die Tage im neuen Jahr uns mehr Sicherheit geben, als die letzten Tage im alten Jahr. |
Gegendarstellung Die Hohe Kirche Lunars weist uns nochmal darauf hin, dass der Waise Nikodemus Golz aufgrund seines Werdeganges vom Waisenkind zum Menschenfreund, Arzt und Alchemisten posthum zum Weisen Lunar vorgeschlagen wurde. Bei dem Weisensprechungsverfahren der Hohen Kirche Lunars handelt es sich um eine Hervorhebung eines selbstlosen Lebens, dass im Dienste des Glaubens oder der Kinder Lunars gegeben wurde. Bei einem Waisenverfahren handelt es sich hingegen um die gewaltsame Entleibung beider Eltern und solcherlei Gesetzlosigkeiten weisen wir aufs Schärfste zurück. Möge Lunar über uns wachen und sein Licht uns unsere Wege erhellen. |
Der siebte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der siebte und leider unvollständige Teil aus dem Tagebuch des gewaltsam aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Er lehrte uns die Umstände hinzunehmen, aber nicht die Ungerechtigkeiten des Lebens. Möge er in Frieden ruhen und möge das Licht Lunars unser Leben erhellen! 'Ich wurde älter, die Alchemie war tatsächlich eine Kleinigkeit für mich und nachdem ich in meiner Ausbildung einerseits die Gifte für meinen Gönner mischte, braute ich Heiltränke für die armen Kinder in der Gosse. Die Kinder kamen mit allerlei Wehwehchen und vor allem ihren Sorgen zu mir, denn ich hatte immer ein offenes Ohr und meistens eine Lösung für die meist nur kleinen Probleme. Das sprach sich ziemlich schnell herum und irgendwie kam Eines zum Anderen und ich hatte eine Hinterhofpraxis mit Suppenküche am Laufen. Die Akademie erkannte die zweite Einnahmequelle und der Leitspruch jeder gibt, was er geben kann, machte schnell die Runde. Der Handel mit Gefallen war an der Tagesordnung, weil zu geben hatten die Kinder oft nicht viel, aber sie waren die Augen und Ohren für mich. Weil Neuigkeiten und Gerüchte waren es, die mir eines Tages den Arsch retten würden. Ich wurde nebenbei noch von einem alten Arzt ausgebildet, der immer zu mir kam, weil er etwas zum Betäuben seiner Schmerzen brauchte. Die Schmerzen, die seine Seele in ihm verursachten. Ich betäubte ihn und er überließ mir nach und nach seine Instrumente, sein Wissen und seine Aufzeichnungen. Seinen Namen habe ich nie erfahren und er ließ mich auch nie teilhaben, an seinem Seelenleiden. Doch ich sollte schon bald herausbekommen, was das Gewissen aus einem macht in einer Stadt wie Mudea, wenn man im Grunde seines Herzens eigentlich ein ehrlicher und aufrechter Mann werden wollte und die Umstände des Gossenlebens einen zu Dingen trieben, die man nie für möglich gehalten hatte, dass man sie je tun würde. Das Einzige was ich tatsächlich nie tat, war es meinen Körper für Geld zu verkaufen. Das verhielt sich mit den Gefallen etwas anders. So war es, dass ich Dinge tat, nur eines Gefallens wegen. Und so rutschte ich immer tiefer hinein in einen Strudel aus Gefallen und Gegengefallen, so dass am Ende keiner mehr wusste, wer nun wem einen Gefallen schuldig war. Außer mir natürlich, ich fing an peinlich genau darüber Buch zu führen, wem ich was schuldig blieb und so war meine kleine lederne Kladde bald genauso berüchtigt, wie der meines Gönners. Mein Gönner kam immer seltener persönlich vorbei, schickte vielmehr seine Handlanger, um Gifte abzuholen, bis ihm zu Ohren kam, dass wir die Armen behandelten. Er war nicht wütend darüber. Keineswegs. Er gab mir seine Hand, auf die Weise, wie er es am ersten Tag auch getan hatte und sagte: ‘Wie der Zufall so will, habe ich ein paar Damen, die auch den ein oder anderen gesundheitlichen Rat benötigen würden und wenn du neben der Alchemie auch noch Arzt werden wollen würdest, könnte ich dies Kraft meiner Arroganz in die Wege leiten.’ Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagebuches unwiderruflich durch Blut und Wasserflecken zerstört und konnten nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir wieder einen weiteren Teil des Tagebuches unseres verehrten Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. Nun kamen die armen Schweine nicht mehr zu mir, nein ich machte Hausbesuche. Die Akademie führte die Hinterhofpraxis dennoch weiter und so war die Akademie nicht nur für mich immer ein sicherer Hafen gewesen, sie war es nun auch für die Straßenkinder der Stadt, für die Armen und Kranken und vor allem für alle die Hunger litten. Ich jedoch zog ins Etablissements meines Gönners und ging vormittags auf eine der besseren Schulen, um meinem zweiten großen Vorhaben nachzugehen, tatsächlich eines Tages Arzt zu werden. Ich betäubte mein Herz und mein Gewissen in Rum und allerlei anderen Substanzen und dennoch versuchte ich den Menschen nur zu helfen. Die Frauen waren meistens nur die Opfer von Machenschaften, für die sie selbst oft nicht viel konnten. Die Huren waren immer nett zu mir und ich unterwies sie in punkto Sauberkeit und wir versuchten Einiges, damit sie sich nicht anstecken würden. Ich war es der Fischblasen und Schafsdärme als Schutz einführte. Und dieses Etablissement blieb lange von dem Seemannsfluch verschont, doch der harte Schanker schlug selbst in Mudea zu. Nun war ich mittlerweile in einem Alter, wo mir die Angebote der Damen nicht unbemerkt blieben, doch ich ließ mich nur selten zu etwas hinreißen. Selbst in der Not blieb es meistens nur beim Zusehen, ich wusste ja, was meine Damen so alles mit sich rumschleppten. Aber nachdem mein Behandlungszimmer nicht nur von Huren besucht wurde, konnte ich doch auf dem Gebiet noch völlig uneigennützig ein wenig weiter forschen und das was die Quacksalber als weibliche Hysterie bezeichneten, konnte ich oft mit ein paar einfachen Handgriffen abstellen. Mein goldenes Händchen war in guten Kreisen genauso berühmt, wie mein Ruf als Engelmacher und das ist auch das Makabere daran. Die Lust zu befriedigen und dann die Früchte, die aus der Lust entstanden sind, austreiben. So hab ich mich mittlerweile gemausert, vom Giftmischer, zum Engelmacher und nun zum Freudenspender. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bei Frauenproblemen der erste Ansprechpartner vieler Frauen der Stadt geworden war. Dinge, mit denen man nicht zu einem richtigen Arzt gehen würde. Dinge, die niemand außer mir erfahren sollte. Dinge, die ich nur meiner kleinen ledernen Kladde anvertraute. Ich bekam viele Angebote, doch verkaufte ich tatsächlich nie meinen Körper, auch wenn die Damen noch so sehr darum bettelten. Und wie es immer so ist, nicht alle Probleme konnte man mit gut zureden oder ein bisschen auf die richtigen Stellen drücken lösen. Eines Abends wurde eine Dame in meine Kemenate gebracht. Nach ihrer Kleidung zu urteilen war sie adelig oder aus wirklich gutem Hause. Sie war bestimmt nicht älter als ich, dennoch schien sie verbittert zu sein. Sie klagte mir ihr Leid und schnell erfuhr ich, dass ihr Ehegatte erwarten würde, dass sie ihm einen Erben schenken würde. So oft sie es bisher auch versuchten, schien es nie zu klappen. Sie habe schon nahezu jeden renommierten Arzt des Landes aufgesucht, sie war sogar bei den Magiern in Parei gewesen, doch niemand konnte ihr zu einer Schwangerschaft verhelfen. Nun sei sie bei den eher verruchten und berüchtigten Quacksalbern gelandet. So einer schien ich meines Rufes wegen wohl zu sein, deshalb würde sie mich auch aufsuchen. Meine Frage, ob sie es schon mit Geschlechtsverkehr probiert hätte, ließ sie erröten und sie schlug mir ihren Fächer ins Gesicht. Ich sagte ihr auf den Kopf zu, dass sie zu verbissen an die Sache heranginge und auch wenn dies niemand hören wollen würde, es auch an ihrem Ehegatten liegen könnte. Ich schrieb alles mit, was sie mir erzählte und ich wies sie an, jeden Tag aufzuschreiben, einmal wie sie sich fühlte, dann wie ihre Temperatur wäre und schlussendlich wann genau ihre Periode käme und wie diese vonstatten ging. Dann müsste sie auch notieren, was ihr Mann so zu sich nahm und wie sein Tagesablauf denn so wäre. Am Besten wäre es einen Dienstboten auf ihn anzusetzen. Zwei Monate später kam heraus, dass meine Patientin kerngesund war und dass ihr Ehegatte, neben dem Personal auch die ein oder andere Hure besprang und dann wollte er jede Nacht von seiner Frau die ehelichen Pflichten erfüllt bekommen. Dass sie alle noch nicht am Seemannsfluch krepiert waren, war nur ein Wunder und ich untersagte ihr, für die nächste Zeit, den Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann. Die Dienstboten würde sie alle entlassen und zur Zeit ihrer Empfängnisbereitschaft, sollte sie ihrem Mann erlauben, mit ihr das Bett zu teilen. Das Monat darauf durfte er an drei Tagen um die Empfängnisbereitschaft herum in ihre Kammer und das Monat darauf sogar zweimal am Tag. Sie wurde einfach nicht schwanger. Für meinen letzten Vorschlag bekam ich ihren Fächer wieder über die Rübe gezogen. Einen Monat später kam sie wieder und willigte dann schlussendlich doch ein, dass ich es versuchen sollte. Sie weigerte sich allerdings, es in meinem Behandlungsraum zu treiben, also lud sie mich ein mit ihr eine Fahrt in ihrer Kutsche zu unternehmen. Wir fuhren auf ihren Landsitz. Auf dem Weg untersuchte ich sie und schlussendlich verführte sie mich noch in der Kutsche. Ich wurde die nächsten Tage in ihrem Landhaus festgehalten und ich tat meine Pflicht mehrmals am Tag. Meine Pflicht für die ich meinen Lohn erst neun Monate später bekommen sollte. Sie ließ es einfädeln, dass ich meinen Sohn zumindest einmal sehen durfte, nämlich bei der Geburt. Danach brach der Kontakt ab. Ihr Geld hab ich nicht genommen, ich bat sie ein Waisenhaus zu errichten, in denen es den Kindern besser gehen würde, als es uns ergangen ist. Ob sie es je gemacht hat, weiß ich nicht! Den kleinen Nikomedes habe ich nie wieder gesehen, doch denke ich oft an ihn und dass er es besser haben wird als ich. Er müsste sich nicht durchs Leben kämpfen. Und eines war Gewiss, die Lieber seiner Mutter würde ihn ein Leben lang begleiten. Lunar segne beide und ich wünsche ihnen ein langes und erfülltes Leben.' Fortsetzung folgt in der Primum Ausgabe... |
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Aberglauben, Nachzehrer und Wiedergänger Der Tod ist das Ende aller Dinge des menschlichen Lebens, nur des Aberglaubens nicht. Nun hat der Aberglaube, als irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen, auch Einzug gehalten im Hafen zu Primum. Nachdem sich das eher hanebüchene Gerücht breit machte, ein Nachzehrer würde sich an den Bewohnern des Hafens laben, auf das sich nun die gesamte Knoblauchernte im Umlauf befindet. Das Verschachern gefälschter Weißdornnägel scheint nun genauso an der Tagesordnung zu sein, wie die Gerüchte, dass der ehrenwerte Herr Dr. N. Golz als Wiedergänger aus seinem Grab stiege, um sich an den Hurenböcken zu laben. Nun ist eines zu sagen, der Leichnam des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz wurde mit allen Ehren und vor allem zu Ehren Lunars verbrannt und seine Asche wurde auf dem Hurenfriedhof zu Primum beigesetzt. Das Schmatzen, das am Hurenfriedhof gehört wurde, ist auf den üblichen Verwesungsprozess unverbrannter Leichen zurückzuführen. Bisher ist kein Vampirismus auf Primum feststellbar. Blaues Leuchten bringt den Frieden nach Secundum Der Hohe Phönix des Westens. In blaue Roben gehüllt. Leuchtend Er vertrieb den Rauch und ließ die Wasser wieder fließen. Alle Bäume rettete er, auch den kleinsten Strauch und Busch. Zuletzt heilten er die Körper und Seele derer, die noch lebten. Bevor man ihm noch danken konnte, war er auch schon wieder zwischen den Spähren verschwunden und ließ allein die Erinnerung an seine Gnade und seinen Gleichmut zurück. Grabsteinsetzung Das Primumer Kuratorium kündigt die Grabsteinsetzung an der ewigen Ruhestätte des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz an. |
Orakelspruch der Woche Nach dem kürzesten Tag im Jahr verbrennt er bis zur Asche, auf dass er zu Aschendium wieder aufsteigt, so wie jedes Jahr aufs Neue. Alles Gute zum Geburtstag. Sie sucht Ihn - Er sucht Sie
Junge Klabauterin fucht nette Gefellfaft füa blaue Ftunden. ~*~
Suche junge Naturliebhaberin zum Leben auf einer einsamen Insel zur Gründung einer Familie. Biete durch eine feste Anstellung ein gutes Auskommen und einen einmaligen Blick auf die Felsen vor Primum.
Danksagung aus Secundum Die Einwohner und Ureinwohner Secundums, bedanken sich für die Sach- und Wertspenden. Ihre Gebete haben ihnen nicht nur einen vollen Napf sondern auch einen milden Winter beschert. Nichts desto Trotz sammelt die Großreederei Skylarson weiter unter dem Stichwort: 'Durch den Winter kommen!' Sach- und Wertspenden in jedem Handelskontor der Großreederei Skylarson. Der bisher milde Winter erlaubt der Albatros eine weitere Überfahrt nach Secundum, sodass auf während des Winters die Spenden nach Secundum gebracht werden können. ~*~ Die Großreederei Skylarson sucht wieder neue Arbeiter für den Bau des Hafens zu Tertium! Angesichts der Tatsache, dass der Hafen der dritten Insel fertig werden muss. Der Verdienst soll außerordentlich hoch sein. ~*~ Machen Sie die Ausbildung zum Hafenmeister - Ein Beruf mit Zukunft. ~*~ Die Reederei Skylarson ist bekannt für Förderung von Arbeit und Familie und wurde ausgezeichnet als sicherster Arbeitgeber des Jahres. |
Eilmeldung: Nach dem Tod von Ernst Weidenpesch, Hennes Wiesendrang, Gustav Rübenhart wird nun Humbrecht Hunzenschwill vermisst. Er wurde zuletzt in den Raufnächten bei der feuchten Vettl gesehen. Die feuchte Vettl wird seither auch vermisst. |
Ausgabe Scium im Jahr 4 des Wettstreits | |
Bericht nach der Leichenschau Stellungnahme zu den Vorfällen auf Primum, von Prof. magister artium Lebertran: Die Gemeinde auf Primum hat exakt einen Toten zu beklagen. Ernst Weidenpesch. Eine nähere Betrachtung seines Leichnams deutet auf einen Tod durch äußere Gewalt hin. Bissspuren an den vorgefundenen Knochen deuten auf die Beteiligung eines großen Tieres hin. Auch wenn ich die neue Kleidung der Damen begrüße, wenn nicht sogar als längst überfällig erachte, ermahne ich zu übertriebener Hysterie. Wir wollen bei den Fakten bleiben und die Fakten sind, dass der Fund einer Hand noch keine Leiche macht. Daher gibt es einen bestätigten Leichenfund und den Fund einer Hand. Ankündigung Nach Informationen vom Festland wird von der Hohen Kirche Lunars das Waisenverfahren für den ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz eingeleitet |
Gegendarstellung Asche auf unser unwürdiges Haupt. Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei Hagen von der Winde für den Druckfehler und drucken die Stellenanzeige der Großreederei Skylarson erneut: Die Großreederei Skylarson sucht wieder neue Arbeiter für den Bau des Hafens zu Tertium! Angesichts der Tatsache, dass der Hafen der dritten Insel fertig werden muss. Der Verdienst soll außerordentlich hoch sein. ~*~ Machen Sie die Ausbildung zum Hafenmeister - Ein Beruf mit Zukunft. ~*~ Die Reederei Skylarson ist bekannt für Förderung von Arbeit und Familie und wurde ausgezeichnet als sicherster Arbeitgeber des Jahres. |
Der sechste Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der sechste und leider unvollständige Teil aus dem Tagebuch des kürzlich aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Er wird es uns nicht mehr erzählen können. Möge er in Frieden ruhen: 'An dem Tag an dem du mich ziehen ließest, bin ich aufgebrochen und zu Fuß nach Mudea marschiert. Schritt für Schritt ließ ich die Türme der Stadt hinter mir und mein Herz war schwer und dein enttäuschtes Gesicht verfolgte mich seither in meinen Träumen. Ich weinte viele Tränen über meine Entscheidung. Aber als ich dann eines Tages völlig ausgehungert vor den Toren von Mudea ankam und die Kuppel der Akademie vor mir aufragte, da wusste ich, dass meine Entscheidung richtig war. Lunar war mit mir, denn an diesem Morgen stand er noch am Himmel und selbst wenn es nur der Sichelmond war, der gerade über mich wachte, ging die Sonne vor mir auf und der Glanz auf den goldenen Kuppeln der Akademie brannte sich in meine Netzhaut ein. Mir kommen immer noch die Tränen, wenn ich an den Tag zurückdenke. So viel Ruhm und Anerkennung hätte ich verdienen können, hätte ich es nur durch die Tore der Akademie geschafft. Einen Arschtritt habe ich bekommen. Weil sie keine Bettlerjungen nehmen würden. Selbst zum Putzen der Nachttöpfe wäre ich zu schmutzig. Sie schickten mich an diesem Tag fort und an jedem anderen Tag schickten sie mich auch fort. Ich hätte keine Schulbildung gehabt. Wahrscheinlich könne ich nichtmal lesen und schreiben. Ich bewies ihnen, dass ich schreiben konnte. Ich schrieb nahezu alles mit Kreide auf die Steine vor der Akademie, was ich je in Büchern gelesen hatte. Sie schickten mich wieder fort. Der Regen spülte meine Worte in die Gosse, doch ich saß immer noch vor dem Tor und wartete auf meinen Moment. Ich schlief vor dem Tor und bekam oft Schläge angedroht, wenn ich nicht verschwand. Sie sagten, nur Jungen aus großen Familien des Landes kämen in die Akademie und mein Name wäre nichts wert. Der Name Golz sagte ihnen nichts. Ich war zutiefst gekränkt. Ich wollte es ihnen beweisen, dass der Name Golz zu etwas Großem bestimmt war und gab nicht auf. Irgendwann dachten die Leute ich wäre tatsächlich ein Bettler und so warfen sie mir Kupfermünzen und Essensreste zu. Also blieb ich da sitzen, mein Plan war es mir bessere Kleidung zu besorgen und es dann wieder zu versuchen. Irgendwann müssten die Hohen Herren doch ein Einsehen mit mir haben. Ich blieb vor den Toren der Akademie sitzen und wartete Tag und Nacht ab, irgendwann hätte ich schon einen Weg hinein gefunden und wenn ich mir den Weg hinein graben müsste. Eines Tages wurde ich mal wieder fortgeschickt, beschimpft, geschlagen und mit Essensresten beworfen und das war bei weitem nicht das Schlimmste was sie taten, um mich zu vertreiben. Aber an diesem Tag waren es nur Essensreste. Und hätten sie sie nicht über mich gekippt, hätten sie vielleicht sogar noch ein paar Bettlerkinder satt machen können. Aber das war nicht der Punkt. Ich lag mit der Fresse im Dreck, da warf mir jemand eine Münze zu. Die Sonne spiegelte sich im goldenen Schein der Münze und ich konnte es nicht fassen, oder träumte ich. Mir hatte tatsächlich einer ein Goldstück zugeworfen. Ein Mann schlenderte mit ein ... in der Hand zu mir herüber und lächelte auf mich herab. Ich traute mich nicht recht, das Goldstück zu nehmen, denn in der Zeit in Mudea hatte ich Einiges mitbekommen, für was die hohen Herren noch so ihr Geld ausgaben, wenn sie nicht gerade auf uns Straßenkinder herab blickten. Manche hatten Knaben gerne und die meisten, die mit gingen, sah man auch nie wieder oder später in anderen Gassen, da wo nachts die Huren standen. Für ein Gold hätte ich zu sowas nie zugestimmt. Für kein Gold der Welt würde ich für derartige Ausschweifungen zustimmen. Doch der Herr mit de... hatte wohl nicht meinen Körper im Sinn, als er mir das Gold zuwarf. Er sagte folgende Sätze zu mir, die ich bis zu meinem Lebensende nicht vergessen würde. ‘Du bist nicht dumm, aber beharrlich und beherzt! Du hast etwas Besseres verdient als mit deinem Gesicht im Dreck zu liegen und auf die nächsten Tritte zu warten. Weil einlassen würden sie dich nie, wenn du weiter in der Gosse vor ihnen kniest. Ich mache dir das Angebot deines Lebens und in ein paar Jahren kannst du auf die feinen Pinkel aus der Akademie spucken, so wie sie bisher auf dich gespuckt haben!’ Er zeigte mir ein weiteres Gold und redete weiter: ‘Dieses Gold hier leihe ich dir und dieses Gold da am Boden ist deins. Mit zwei Gold kannst du an einer kleineren Akademie ein halbes Jahr studieren! Sie geben dir Unterkunft, Kleidung und Essen und ich gebe dir Arbeit, damit du auch im nächsten Semester weiter machen kannst. Wenn ich du wäre, würde ich mein Angebot nicht abschlagen!’ Ich schlug ein und obwohl er noch alle...' Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagesbuches unwiderruflich von Ratten zerfressen worden und konnten nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir noch einen weiteren Teil des Tagebuches unseres Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. 'Der Mann brachte mich weit von dem Schatten der Kuppel der Akademie fort und in einer Gasse jenseits der Gasse, in denen Nachts die Huren standen, war ein nicht ganz so mächtiges Haus. Es hatte auch keine Kuppel, aber das Gold nahmen sie gerne an. Als sie meine Notizen lasen und sie meine bisherige Geschichte hörten, waren sie mehr als begeistert. Sie steckten mich in eine Wanne, schrubbten mir den Schmutz der Straße vom Körper und verbrannten meine Kleider. Einzig und allein meine Bücher und Notizen durfte ich behalten. Die Kleidung der Schüler war einfach, aber sachdienlich. Am nächsten Tag saß ich mit einigen Jungen, die wesentlich älter waren als ich, in einem Raum und der Alchemikus vor uns erklärte die Kräuter und ihre Wirkungen. Ich wusste viel, aber ich lernte noch mehr. Schnell kam mein Giftmischertalent wieder auf den Plan und der Mann mit ... den fünf Fingern an der Hand beauftragte mich kleine feine Gifte zu mischen. Ich tat es und dachte mir nichts dabei. Diese feinen kleinen Phiolen, die mir mein nächstes Semester sichern sollten, hauchten anderenorts wahrscheinlich das ein oder andere Leben aus. Hatte ich bisher doch selbst niemanden umgebracht, taten es meine Gifte in den Händen von Mördern. Und mit jedem Tropfen Gift, dass ich für meinen Gönner braute, brach ein Stück von meinem Herzen ab. Im stillen Kämmerlein sitzend war ich doch ein Mörder, hinterlistig wie eine Frau mordend mit Schlangengift, Tollkirsche oder mit dem schöngelben Klumpfuß. Meine Gifte waren nicht die einer eifersüchtigen jungen Frau, meine Gifte waren hinterfotzig, wie die eines Kräuterweibes. Die Wälder rund um Mudea versorgten mich mit allerlei Pilzgift und ich war bereits ein Meister in all dem, was mir wieder den Namen Giftmischer einbrachte. Das Gerede der Jungen von einst holte mich auch hier wieder ein und Gerüchte machten auch in der Akademie schnell die Runde, dass man in meiner Nähe aufpassen müsse, dass man nicht kopfüber im Gifteimer landen würde. Mich beschlich die Angst, es würde am Ende meiner Ausbildung vielleicht kein Stück meines Herzens mehr übrig bleiben, um mich darüber freuen zu können, dich eines Tages wiedersehen zu können. Aber eines lass dir gesagt sein, das Herz eines Golz ist ziemlich groß und es vermag niemand die treue Seele in mir zu zerstören, so viel sie auch versuchten daran zu zerren.' Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe... |
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Secundum - Ein Hauch von Asche Zeugenaussage eines einheimischen Mapori: Keitel Küperson wurde im Eifer des Gefechts verbrannt. Angst und Schrecken macht sich auf Primum breit
Nach der Zeugenaussage von Humbrecht Hunzenschwill, will er grausames Schmatzen und Stöhnen am Hurenfriedhof zu Primum gehört haben. Angst und Schrecken macht sich breit, dass der Hafen von einem Nachzehrer heimgesucht wird. Das Handelskontor bietet Knoblauch und Weißdornnägel zum Spottpreis an.
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Das Primumer Kuratorium bedankt sich für die großzügige Spende der Hohen Kirche Lunars für das Grabmal des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz. Orakelspruch der Woche Ist der Scium warm und klar, wenig Segen fürs nächste Jahr... Spenden für Secundum Die Großreederei Skylarson sammelt Spenden für die Einwohner und Ureinwohner Secundums. Unter dem Stichwort: 'Durch den Winter kommen!' können Sach- und Wertspenden in jedem Handelskontor der Großreederei Skylarson abgegeben werden. Der bisher milde Winter erlaubt der Albatros eine erneute Überfahrt nach Secundum vor dem Winter soll die Spenden nach Secundum bringen. |
Eilmeldung: Nach dem Tod von Ernst Weidenpesch und dem Verschwinden des Hennes Wiesendrang, wird nun Gustav Rübenhart vermisst. |
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