Tag 10 Und weiter gehts. Ich bin heute morgen den Felsen hinaufgeklettert und hab ein paar Vogeleier zum Frühstück verspeist. Ich konnte
den Sumpf nicht umgehen, weil der Felsen den Sumpf einrahmte und die Klippen am Sumpfrand viel zu steil abfielen. Der Sumpf hatte sich im Delta eines enormen Flusses gebildet, dessen viele Arme sich tief durch die Landschaft gefressen hatten.
Ich blickte den halben Tag wie ein Wahnsinniger auf den Sumpf und am Ende hatte ich einen Plan. Es war kaum zu glauben, aber es gab tatsächlich einen Weg durch den Sumpf. Einen Weg, viele Wege. Es war ein Labyrinth von unzählig vielen Möglichkeiten. Ich habe mir alles so gut wie es mir möglich war aufgemalt.
Halbwegs frohen Mutes kletterte ich also wieder vom Hügel hinunter und verpackte zuerst alle Papiere in ein Stück Leder, so dass sie möglichst wasserdicht verpackt zu sein schienen. Nur das Papier mit der Skizze vom Sumpf behielt ich in meiner Tasche, so dass ich jederzeit darauf blicken konnte.
Dann lief ich zum Strand und sammelte alles was sich zu essen lohnte, weil sonst müsste ich mich die nächsten Tage nur von Fröschen ernähren. Dann füllte ich das frische Wasser, das vom Felsen kam, in meine Flasche, meinen Topf und in ein paar von den leeren Nüssen und ich trank mich nochmal richtig voll. Die Sache mit dem Wasser machte mir echt große Sorgen, aber mehr Wasser konnte ich nicht mit mir schleppen. Aber alles besser als nichts zu tun, der Stillstand würde mein sicherer Tod sein. Einer verrückten Idee folgend sammelte ich so viele Muscheln in meine Taschen, wie ich finden und tragen konnte und so machte ich mich also einigermaßen wissbegierig auf in den Sumpf.
Die Wege waren einigermaßen unbewachsen. Es war zwar kein Halm oder Blatt geknickt, aber die Wege waren frei von Unkraut. Ich war also nicht alleine hier. Mir war nicht ganz klar, wer hier lebte, ob es die Mapori waren oder jemand anderes. Ich blickte also wachsam immer wieder hinter mich, ich konnte aber niemanden sehen.
Vielleicht kamen ja diese wandelnden Büsche aus dem Sumpf. Ach von den Büschen hab ich ja noch gar nichts geschrieben, geliebte Erika. Die Büsche hätten dir gefallen, die waren groß, ziemlich ruppig und ziemlich leise. Sie waren keiner Sprache mächtig. Obwohl sie anscheinend miteinander kommunizieren konnten, verständigten sie sich gegenüber Fremden nur mit harten Hieben.
Die Säerin, wie die Wächter der Urtümer und selbst die Mapori schienen sie zu verstehen, das heißt aber noch lange nicht, dass sie immer alles taten was die Mapori von ihnen verlangten.
Aber selbst die Büsche waren im Sumpf nur Büsche und hatten keine Arme und keine Beine und sie verfolgten mich auch nicht, weil sie fest mit dem Morast verwurzelt waren. Ich irrte also den ganzen Tag durch den Sumpf immer die Wege und den Zettel im Blick und ansonsten immer wachsam auf alles was um mich herum raschelte. Ich hab mich eigentlich kaum verlaufen, doch der Sumpf war ein unerbittlicher Gegner. Es gab viele Wege die von oben so aussahen, als wären sie einfach begehbar gewesen, doch ich machte mich bei der Durchquerung nicht nur einmal nass. Ich musste auch mit dem Gedanken spielen, dass ich wenn ich weiter in den Sumpf vordringen würde, ich mir irgendwann ein Floss bauen musste.
Doch blieb ich mit meiner Paranoia alleine, das blöde Gefühl in meiner Magengegend wollte einfach nicht vorübergehen, also blickte ich mich immer und immer wieder um. Doch da war nur ich. Ich und dieser Zettel an den ich mich klammerte. Und langsam kam auch mein Hunger und mein Durst. Ich hatte den Topf, die Nüsse und die Flasche bereits geleert. Doch dieses Brackwasser aus dem Sumpf wollte ich noch weniger Trinken, wie das Meerwasser sich zu trinken lohnte.
Obwohl ich allein auf weiter Flur war, bekam ich das Gefühl einfach nicht los, dass ich doch beobachtet wurde. Doch lief ich weiter auf dem Weg, weil ich hatte mir meine Route in Gedanken ganz genau durch dieses Labyrinth gelegt und wollte noch an dem Punkt ankommen, den ich von meinem Aussichtspunkt auf dem blanken Felsen aus hatte sehen können.
Ich kam am Abend endlich dort an und genau wie ich vermutet hatte, war dort ein kleiner Hügel mitten im Sumpf. Auf der kleinen Anhöhe schlug ich mein Lager auf und machte ein kleines Feuer in einer Felsnische, um mir ein Wenig zu essen zu machen. Obwohl ich auf jeden Fall alleine war auf diesem Hügel, kam ich mir immer noch beobachtet vor. Ich traute mich kaum zu schlafen, deshalb schrieb ich noch diese Zeilen.
Wollt ich doch noch mehr erzählen von den Vorkommnissen die uns auf Secundum so mitrissen:
Des Spannens müde geworden, ließen die Mapori irgendwann die Bögen sinken, doch mein Herr hielt die Säerin immer noch in seinen starken Armen. Er war über und über mit Buschwindröschen bedeckt.
Wäre ich ein Maler, dann würde ich ein wunderschönes Bild davon zeichnen. Nun bin ich aber nur ein dummer Metzger und um jedes der Worte verlegen, die mir einfach nie über die Lippen gekommen wären, wenn sie mir schon die Schamesröte ins Gesicht trieben, wenn ich nur davon schreibe.
Dieses entzückende kleine ätherische Wesen, war wirklich so ein armes Pflänzchen, so dass jeder hier auf dieser Wiese sein Leben für sie gegeben hätte. Und selbst wenn die Wächter im Reich der Asche uns irgendwann nicht wieder zurückschicken würden. Den wahren Tod hätten wir genommen, nur um sie wieder Lachen zu sehen.
Denn dieses traurige Bild lies selbst die stärksten Recken dahinfließen und die ärgsten Feinde lagen sich in den Armen und konnten ihre Tränen nun auch nicht mehr zurückhalten. Auch wenn nie einer dieser wackeren Männer auch nur ein Wort darüber verlieren würde, wie nah sie alle an diesem Tag am Wasser gebaut waren, so vergossen sie alle an diesem Tage ihre Tränen über den Buschwindröschen, die mittlerweile die ganze Lichtung schier überfluteten. Und so schworen sie bei ihrem armseligen Leben, ihren Ahnen und ihren Göttern, ihre Kraft und ihr Können für diese eine Sache in die Waagschale zu werfen. So halfen sie auch alle mit, das Unrecht wieder ungeschehen zu machen, auch wenn diese Aufgabe uns alles und noch viel mehr abverlangen sollte, was wir bereit waren zu geben.
Langsam kam Bewegung in die Sache. Die Druiden untersuchten den ganzen Platz und die Alchemisten nahmen Proben von dem schillernden Schleim, während die Späher die Umgebung im Auge behielten und die Krieger sich berieten.
Die beiden verbleibenden Wächter des Urtums kamen zu der Säerin, die immer noch im Arm meines Herren lag und gaben sich irgendwie wortlos zu verstehen und mein Herr behauptete danach steif und fest, dass er jedes Wort verstanden hatte, dass die Wächter dem Buschwindröschen zugeflüstert hatten. Es wäre an der Zeit gewesen einen weiteren Wächter in unsere Mitte zu holen, erzählte er mir später.
Die Säerin hatte sich aus seiner Umarmung gelöst, blickte sich um und stand dann auf, als würde sie schlafwandeln. Sie ging zu einem der beiden Spähern, die immer an der kleinen Brücke standen, um den Weg zur Himmelstreppe zu bewachen, so dass kein Unbefugter über den Pfad hinauf gelangte.
Sie stellte sich vor den Größten der beiden und blickte ihn von unten aus an, denn die Säerin sah noch kleiner aus, als sie so vor ihm stand. Dieser eine Mapori hießt Juniper und er war zwar noch jung, doch schien er seine Arbeit wirklich gut gemacht zu haben, denn die beiden verbleibenden Wächter gingen mit ihm die Himmelstreppe hinauf. Doch die Säerin kam wieder zu Quain und sprach zu ihn: ‘Wir werden einen neuen Urtum pflanzen müssen, dazu brauchen wir einen geeigneten Ort, um den heiligen Samen in reine Erde zu pflanzen und gutes Wasser um ihn zu wässern, Blut von meinem Blute und Blut von deinem Blute und vieles mehr wenn es von Nöten ist.’
Quain nickte ihr zu und stand auf. Ein kurzer Pfiff und ich und der Schreiber kamen angelaufen. Der Schreiber, dessen Namen ich bis jetzt gar nicht genannt hatte, weil ich mich bis jetzt nicht recht traute seine Geschichte niederzuschreiben. Also Alram Großer-Fettweißer war der Schreiber meines Herren und bestenfalls war er es immer noch. Er war es der wegen seiner Papiernotizen den ersten ernsten Eklat mit den Mapori verursachte.
Kurz gesagt, nachdem er sich geweigert hatte, sein Notizbuch in den Kreislauf zurückzuführen, zog die Säerin von dannen. Doch Quain schickte ihn umgehend zurück ins Lager, weil er hoffte, sie würde sich wieder beruhigen.
Das war nicht der Fall und wir gingen unverrichteter Dinge wieder zurück ins Lager. Der Schreiber hatte seine Papiere bereits vergraben und wie ich glaube zu Beginn schon schrieb, schrieb Alram ab diesem Zeitpunkt nur noch auf seiner Hand, um es im Lager dann auf eine alte Schweinehaut zu übertragen.
Am nächsten Tag gingen wir wieder zum Lager der Mapori in der Hoffnung, die Säerin wäre nun besser gelaunt als gestern. Mein Herr hatte mittlerweile unseren eigenen Botaniker im Lager des Krieges eingeschleust, um das Vorkommen neuer Blumen zu untersuchen. Dieser Botaniker mit dem blumigen Namen Reiner-Maria Wiederneit-Hanfgarn hatte doch tatsächlich einen Samen einer dieser seltenen Pflanzen auflesen können und seinem Herren bringen lassen und das alles ohne aufzufliegen innerhalb eines halben Tages und einer Nacht.
Mit diesem Samen sprachen wir bei den Mapori also wieder vor und kamen zumindest weiter, als gestern. An der kleinen Brücke, die über den Bach zur Himmelstreppe hinaufführte, bat man uns alle Waffen abzulegen. Wir waren mit zwei seiner besten Kämpfer unterwegs gewesen, die nur widerwillig ihre Waffen an der kleinen Brücke abgaben und darauf bestanden mit Rüstung den Weg hinauf zur Säerin anzutreten.
Fünf gingen hinauf und nur drei kamen an. Naja, sagen wir mal so, der Weg war ohne Rüstung schon hart genug und ich war heilfroh, dass ich nicht auch noch meinen Herren den Berg hinaufschleppen musste, hatte ich mit dem Schreiber genug zu schleppen. Ihm ging es auf dem Weg hinauf gar nicht gut, das schlechte Gewissen hatte ihn gepackt und sein Gemüt machte einen Wandel durch, so dass er den Weg ohne meine Hilfe nie bis ganz nach oben geschafft hätte.
Oben angekommen, war mein Herr bereits in einer demütigen Haltung zusammengesunken und ich bemerkte erst recht spät, dass ihm bereits aufgegangen war, warum die Säerin am gestrigen Tag so überzogen reagiert hatte. Sie wollte uns alle zum Nachdenken bringen, welche Ressourcen wir jeden Tag im Namen unseres Aeon verschwendeten und ohne über das Gleichgewicht nachzudenken uns in den Wettstreit stürzten.
So brachte die Himmelstreppe uns nicht nur zum Nachdenken, sondern brachte uns auch dazu demütig auf allen Vieren vor der Säerin um Vergebung zu bitten.
Mein Herr erzählte von dem Gerücht, dass im Lager des Krieges unbekannte Blumen an der Stelle wuchsen, wo der Altar erschienen war. Neugierig schenkte sie uns ihre Aufmerksamkeit. Als mein Herr ihr dann lächelnd den Samen einer dieser Pflanzen übergab, sprang sie auf und lief behände die Himmelstreppe hinab, um dann den Samen vor unseren Urtum einzubauen.
Der Weg hinunter war zwar nicht so schwer, aber brauchte mehr Aufmerksamkeit. Also war der Weg nach unten irgendwie genauso anstrengend, wie der Weg nach oben. So ist es doch eine Prüfung für Körper und Geist, wenn man die Himmelstreppe heil wieder runterkommen will.
Die Belohnung dafür war, dass der Wächter des Urtum uns anblickte, aber nicht mit uns sprach. Also zogen wir wieder von dannen, um am Nachmittag mit Wasser vom Brunnen in der wandernden Stadt wiederzukommen, um den Samen zu gießen. Unsere Druiden taten ihr Möglichstes und brachten den Samen zum Keimen und dann endlich sprach der Urtum mit uns, um wenige Stunden später für immer und ewig aus unserer Mitte gerissen zu werden.
An dem Punkt wo ich eigentlich stehengeblieben war, rief mein Herr, um uns von dem Vorhaben der Säerin zu berichten. Wir sollten den Botaniker kontaktieren, er solle alle drei Samen der unbekannten Pflanzen besorgen und auch wenn er auffliegen würde, sollte er einen Weg finden, um so schnell wie möglich hier her zu kommen. Ich sollte mir einen Trupp zusammenstellen und genug Wasser vom Brunnen hier her bringen, sicherheitshalber sollte ich auch Wasser vom großen Fluss holen und von dem anderen Bach, der das Gebiet des Wettstreites auf der anderen Seite begrenzte.
Den Schreiber beauftragte er mit einem weiteren Trupp Erde, Lehm, Sand und Torf von allen vier Himmelsrichtungen zu holen.
Dann ging mein Herr zu seinen Druiden und bat sie, die Energielinien auf Unregelmäßigkeiten zu untersuchen und sie sollen eine weitere Schnittstelle finden, wo sich die Linie unseres Aeon mit der Linie des Aeon unserer direkten Widersacher noch einmal kreuzen würde.
Am Ende dieses Tages kamen wir alle wieder zusammen. Die Säerin prüfte die Erden und das Wasser und nahm die Samen entgegen und ging sich mit den Wächtern der verbleibenden Urtümer beraten...
Tag 9 Schmerzen zwischen den Ohren und die grelle Fratze am Himmel, will mir mein Augenlicht rauben. Dieser Morgen war grauenhaft zu mir und ich stand nur wiederwillig auf.
Einerseits wollte ich den Bericht weiterschreiben, aber andererseits wollte ich weitergehen und sehen, was sich hinter dem Felsen befand, der vor mir im Meer verschwand. Außerdem plagte mich nicht nur mein Kopf, sondern auch der Durst.
Die Sonne war an diesem Morgen genauso unerbittlich, wie die Flut. Ich kletterte also an der Klippe entlang, bis das Wasser endlich zurück ging. Ich war durchgeschwitzt und durstig. Ich muss sterben.
Heute war der Punkt an dieser Reise, wo ich das erste Mal dachte ich würde es nicht schaffen. In meiner Verzweiflung trank ich den Schnaps, doch der Durst ging nicht fort. Nun war es mir auch noch schlecht. Die Sonne hasst mich heute. Jetzt wären mir ein Scharmützel mit ein Paar Mapori lieber, als am schönsten Strand der Welt zu verdursten.
Den Hügel vor mir sah ich jetzt schon doppelt und den Versuch das Meerwasser zu trinken, bereute ich noch bitterer.
Ich ließ mir das Frühstück, dass ich an diesem Morgen gar nicht hatte, wieder durch den Kopf gehen. Was würde ich jetzt für eine dieser Nüsse geben.
Ich kroch noch eine Weile im Schatten des Felsens entlang, bis mich auch mein stetiger Begleiter verließ und mir wieder die Sonne auf den Kopf strahlte. Nun kroch ich auf dem blanken Felsen entlang. Der Stein war vom Meer wie blank poliert, ich konnte mein Spiegelbild darin sehen. Ich sah grauenhaft aus, geliebte Erika. Mein Bart und mein Haar waren zerzaust, den Hut muss ich mittlerweile verloren haben. Mein Gesicht war knallrot und meine Lippen aufgesprungen und blutig. Das Einzige was ich noch besaß war die Tasche mit den Schreibutensilien und meinen Messern, meinen kleinen Topf und die Axt hing noch an meinem Gürtel.
Ich muss auf dem glatten Felsen zusammengebrochen sein, weil als ich erwachte, lag ich dort immer noch. Etwas tropfte auf meinen Kopf. Immer und immer wieder. Wasser ran über mein Gesicht.
Erst als die Sonne am Horizont unterging, begriff ich, dass das Wasser, das über mein Gesicht ran nicht salzig war. Ein Bächlein hatte sein Ende gefunden und zwar genau über mir und sein Wasser ran vom Berg hinunter, direkt auf mich hernieder.
Ich trank so viel Wasser bis es mir bei der Nase wieder heraus kam. Mein Atem ging so schwer, ich hatte das Gefühl ich würde keine Luft mehr kriegen. Erst als ich mich wieder gefangen hatte, sah ich mich um. Hinter dem Felsen konnte ich über ein weitläufiges Sumpfgebiet blicken.
Erika, wenn der letzte Tag nicht schon die Hölle war, werden die nächsten Tage es bestimmt werden. Jetzt sitz ich auf dem blanken nassen Felsen und das Feuer, dass ich zustande gebracht habe, wärmte mich nicht wirklich, aber zumindest trocknete es deine Seiten.
Ich hoff du kannst meine Worte noch lesen, geliebte Erika. Ich vermisse dich,
Tag 8 Der Morgen war trockener als der Letzte. Die Flut war wieder da und ich beschloss mir erstmal ein hübsches Frühstück zu sammeln, also zog ich meine Schuhe aus und watete im seichten Wasser umher. Zum Frühstück gab es schließlich einen Fisch und zwar so einen Großen.
Später lief ich weiter am Strand entlang und Ebbe und Flut begleiteten mich. Das war mir allerdings wesentlich lieber, als von den Mapori beobachtet zu werden. Ich lief also weiter bis die Flut mich wieder zum Anhalten zwang, aber vor mir sah ich, dass die Felsformation, die neben mir noch hoch aufragte, da hinten am Horizont an Höhe verlor, bis sie schlussendlich im Meer versank.
Ich war sehr neugierig, was mich dahinter erwarten würde, aber ich konnte jetzt erstmal nicht weiter gehen. Die Flut hielt mich noch eine Weile auf und eigentlich muss ich mir langsam einen Platz zum Übernachten suchen. Aber meine Neugier trieb mich weiter, also lief ich dem Horizont entgegen bis die Sonne in meinem Rücken im Meer versank. Ich hatte immer den feuchten Sand im Auge behalten. Ich wollte auf keinen Fall wieder mit nassen Füßen aufwachen, weil ich meinen Schlafplatz nicht mit Bedacht wählte.
Nun sitze ich wieder auf einem kleinen Felsen, sicher ist sicher, mit Blick auf den großen Felsen vor mir. Mein Essen war gut, gegrillte Schnecken zur Vorspeise, dann gegrillte Krabben als ersten Gang und in Palmblätter gewickelte und mit dieser Nussmilch gedünsteter Fisch als Zweiten und zum Nachtisch das weiße Fleisch der Riesennuss. Nun hab ich noch ein wenig Zeit, das Feuer brennt noch eine Weile und das Blatt auf dem ich schreibe ist noch nicht ganz voll, also will ich noch ein Wenig mehr erzählen, was während des Wettbewerbs auf Secundum geschah.
Naja, ich bin mir nicht sicher, wie viel du davon mitbekommen hast. Du hattest ja schließlich noch eine Anstellung in der wandernden Stadt, bis du dich entschieden hast, deinen Beruf an den Nagel zu hängen. Ich bilde mir ja immer noch ziemlich was drauf ein, dass du nach nur einer Nacht mit mir, gleich deine Anstellung aufgekündigt hast. Ich wusste ja nicht wie gut ich sein musste, es waren ja doch ein paar Jährchen her bei mir… Aber du musst es ja wissen, es ist ja schließlich dein Gewerk.
Aber die Änderung deines Namens, wäre wirklich nicht nötig gewesen. Hat er mir doch sehr gut gefallen. Und wie du deinen Namen bei deiner Arbeit immer wieder wiederholt hast, hat mir noch viel besser gefallen.
Ich schweife ab, wollte ich doch von den Vorkommnissen erzählen, die hier geschehen waren, es ist ja noch keine 14 Tage her, als unser Urtum eines Nachts einfach verschwand.
Nachdem ich auch nicht wusste, was ein Urtum ist, schreib ich nun das nieder, was man mir selbst erzählt hat, auch wenn ich es nur bedingt verstand, was man mir erklärte, ich bin ja auch nur ein einfacher Metzger. Ein Urtum ist ein altes Baumwesen ähnlich wie ein Ent. Nur die Urtümer auf dieser Insel bewegen sich kaum mehr. Die Mapori verehrten die Urtümer sehr, es waren drei an der Zahl, die sich jeweils auf einem Knotenpunkt von wichtigen Energielinien zur Ruhe gesetzt hatten, von denen sie sich ernährten. In einfachen Worten, ein Urtum ist ein phantasmagorisches, parasitäres Unkraut, wer hat mir nur so viele schwere Wörter beigebracht? Das kommt davon, wenn ich immer meine Zeit mit meinem Herren und seinen Druiden verbrachte. Da schnappt man sehr viel auf.
Also dieser Urtum war für unser Lager extrem wichtig, weil dieser auf der Energielinie unseres Aeons saß und sich von der Energie nährte. Ohne die Verbindung zu unserem Aeon konnten unsere Druiden nicht mit dem Aeon sprechen. Also war das Erste was wir taten, wir gingen in den Wald, um mit dem Urtum reden zu wollen.
Vom ersten Zusammentreffen mit den Mapori habe ich ja schon erzählt, ja das eher kurze Treffen, dass sehr abrupt von der Säerin beendet wurde, weil unser Schreiberling einen Stapel Papier dabei hatte.
Also dauerte der Versuch etwas länger, um mit unserem Urtum reden zu dürfen. Schlussendlich wurden wir vor den Wächter des Urtum gebracht und mein Herr Quain stellte sich als der erste Streiter der ersten Insel vor. Der Wächter machte nicht gerade den Eindruck, als würde er mit uns reden wollen. Erst sehr viel später erfuhren wir, dass er des Redens gar nicht mächtig war, wenn er nicht mit dem Urtum verbunden war. Wir schafften es auch nur einmal den Wächter zum Reden zu bekommen, bevor der Urtum einfach verschwand.
Als der Urtum aus unserer Mitte gerissen wurde, konnte man den Schrei des Wächters bis zum Turnierplatz hin hören. Der Schrei schien gar nicht mehr verklingen zu wollen, später konnte man den Klagegesang der Säerin hören.
Mein Herr wurde, wie so viele von uns, von dem Schrei des Wächters aus dem Schlaf gerissen. Ich bin mir gar nicht sicher, ob du den Schrei des Wächters überhaupt gehört hast? Du hast ja tief und fest geschlafen, als ich aus meinen süßen Träumen gerissen wurde. Der Schrei des Wächters fuhr mir durch Mark und Bein. Und nachdem ich das Horn unseres Lagers hörte, stolperte ich splitterfasernackt aus dem Vergnügungsviertel und bis ich wieder im Lager war, hatte ich zumindest meine Hose wieder an. Mein Herr war bereits mit ein Paar seiner Männer in den Wald gelaufen und ich stolperte mit offenen Schuhen hinter ihnen her.
Der Klagegesang der Säerin wies in dieser Nacht nicht nur mir den Weg. Viele der Wettstreiter folgten dem Ruf der Mapori in dieser Nacht und das was wir im schummrigen Licht der Lampen sahen, ließ uns den Atem stocken.
Der einst so prächtige Stamm des Urtums, war nur noch zu einem Bruchteil an der Stelle, die mächtige Krone des Urtums war einfach verschwunden und der Stamm sah wie abgefressen aus. Es lag nicht mal ein Blättchen von ihm am Boden. Und die Erde um seine Wurzeln war aufgewühlt und überall war dieser Schleim, der im Dunkeln leicht blau schimmerte.
Der Wächter wand sich nun wieder ohne einen Ton von sich zu geben vor den Überresten des Urtums und man konnte ihm direkt ansehen, unter welchen unglaublichen Schmerzen er in diesem Moment leiden musste. Er war nun wieder stumm, doch konnte man immer noch seinen Schrei durch den Wald hallen hören.
Mein Herr rief alle seine Druiden zusammen, doch selbst die mächtigsten Heiler, Magier und Druiden konnten den Wächter nicht mehr retten.
Im Morgengrauen starb der Wächter in den zitternden Armen der Säerin. Die Wächter der anderen Urtümer kamen hinüber und trugen die Säerin und den Leichnam des Wächters über den Bach zur Himmelstreppe hinauf. Die beiden anderen Urtümer schützten sich vor weiteren Angriffen mit einer Art magischen Barriere, die selbst ich mit bloßen Auge sehen konnte, so mächtig war sie. Jeder der dem Urtum wohlgesonnen war, konnte diese Barriere überschreiten.
Selbst die erbittersten Gegner in diesem Wettstreit saßen an diesem Morgen vor dem Stumpf des Urtums und weinten und beteten um diesen so mächtigen Baum.
Mein Herr Quain blieb vor dem Stumpf des Urtum sitzen und wartete bis die anderen Wächter oder die Säerin wieder zurückkamen. Es dauerte fast bis zur Mittagsstunde bis sich etwas tat. Erst als der Phönix des Südens auf der Lichtung erschien, schritt die Säerin vom Berg herab. Der Phönix sprach: ‘Rose der Mapori, ich sehe deine Trauer!’
Mein Herr stand einfach auf und ging langsam und ehrerbietig zu ihr hinüber, auf dem Weg zur ihr lies er alle seine Waffen und seine Rüstung fallen und legte schlussendlich die Waffe des Ersten Streiters vor ihre Füße. Dann schwor er feierlich, dass er sich auf die Suche nach dem Urtum machen würde und nicht eher ruhen würde, bis das Gleichgewicht der Mapori wieder hergestellt sei. Ich beobachtete die Szene argwöhnisch, doch selbst der Phönix des Südens nickte der Säerin zu und ging wieder zurück zum Turnierplatz.
Die Säerin aber kniete sich zu Quain hinunter und sprach zu ihm: ‘Ihr legt mir Stein und Stahl zu Füßen, weil Euer Herz voll Trauer ist. Weder auf Stein noch auf Metall wächst keines Samens Keim, was soll mir das nutzen?’
‘Werte Rose der Mapori, mein Herz ist so voll Trauer, das ich weder Stein noch Stahl mehr in meinen Händen halten kann, bevor euer Bruder wieder in Eurer Mitte ist.’
‘Mein Bruder ist für ewig verloren…sein Licht weilt nicht mehr auf diesem Grün...’ flüsterte sie noch, bevor ihre Stimme brach. Tränen liefen ihr unaufhörlich aus ihren Augen und jeder Tropfen ihrer Tränen, der auf den Waldboden tropfte, brachte ein Buschwindröschen zum Blühen.
Ich konnte genau hören, wie das Herz meines Herren zu brechen schien und deshalb verwunderte es mich auch nicht, als er beherzt nach ihren bebenden Händen griff und sie langsam an seine Brust zog. ‘Für jede Eurer Tränen bricht mein Herz ein weiteres Stückchen von dem Stein, den ich auf Primum erstritt, so dass von diesem Stein nichts mehr übrig bleiben möge.’
Sie blickte auf und berührte seine Brust und ich konnte ein kleines Lächeln über ihr Gesicht huschen sehen, bevor sie ihm zu flüsterte: ‘Ich schätze das Opfer, dass ihr uns bringen wollt!’
Dann brach sie endgültig zusammen. Er konnte einfach nicht anders und zog sie in eine liebevolle Umarmung. Er strich ihr sachte über ihren Rücken, denn er traute sich nicht recht ihren blumigen Haarschmuck zu berühren. Dabei bemerkte er gar nicht, dass die Bogenschützen der Mapori alle samt auf ihn anlegten. Er war voll und ganz damit beschäftigt der Säerin beruhigende Laute ins Ohr zu flüstern. ‘Bitte nehmt mein Opfer an, mehr als mein Herz und meine Hand kann ich euch nicht geben!’
Daraufhin standen alle Wettstreiter, die sich noch auf der Lichtung befanden, auf, legten ihre Waffen nieder und schritten in ihre Richtung um sich ebenfalls ins moosige Gras der Lichtung zu knien und der Säerin damit ihre Anteilnahme zu zeigen und ihre Mithilfe anzubieten. Ich sah Einige, wie sie die Steine der Uth vom Hals nahmen, um ihn vor sich in die Wiese zu legen.
Wenn ich mal am Schreiben bin, dann kann ich kaum noch aufhören, aber ich hab kein Holz mehr und selbst die Schalen der Nüsse glimmen nur noch in der Asche.
Ich werde morgen fortfahren, mein Herz. Oder wer auch immer meine Geschichte lesen wird….
Tag 7 Die Flut weckte mich, an diesem Morgen. Ich hatte mich unter einer einsamen Palme zur Ruhe gelegt. Ich war eigentlich der Meinung, das mich der Hunger wecken würde. Nein, es waren die nassen Füße bis zum Hals. Zum Glück lag ich auf meinem ganzen Zeugs und war letzte Nacht mit dem Tagebuch auf meiner Brust eingeschlafen. Es ist nur ein wenig feucht geworden.
Ich kletterte auf die Palme und wartete. Dort oben hatte ich genug Zeit um meine Sachen zu trocknen und sinnierte eine ganze lange Weile über die Sätze der Säerin nach und was sie wohl damit gemeint haben könnte. Schlauer wurde ich nicht daraus, aber ich hatte ihr auch nicht meinen ganzen Plan erzählt. Ich wollte ja nicht nur bis zur Baumwollplantage, sondern ich wollte ein Stückchen weiter laufen.
Nach einer gefühlten halben Ewigkeit, ging die Flut zurück und gab den Strand wieder frei. Ich kletterte vom Baum herab, packte meine Sachen und lief weiter, aufmerksam den Meeresspiegel und den Strand beobachtend. Am Strand lagen nun unzählige Muscheln und Schnecken herum. Mein Glück und ein eher weniger leckeres, wenn auch sehr nahrhaftes Frühstück. Ich hoffte wieder auf ein paar Krabben, einen dummen Fisch oder eine von diesen enormen Nüssen.
Naja, am Strand würde ich zumindest nicht verhungern, aber der Durst plagte mich schon arg. Ich hatte noch einen Schluck Schnaps, den wollte ich für noch schlechtere Zeiten aufheben. Der Weg wurde zäh, so viel Wasser und doch nichts zu trinken. Ich hätte zu hause bleiben sollen, in meiner kleinen Metzgerei und hätte die hässliche Tochter vom Schmied heiraten sollen. Ich wollte schon aufgeben, doch am Ende rettete mich tatsächlich so eine Nuss vor dem Verdursten. Auch wenn mich der Kampf dieses zähe Ding zu öffnen fast meine letzten Kräfte gekostet hatte.
Zur Mittagsstund war der Strand wieder groß und weit und als ich dann weiter lief, kam langsam aber sicher die Flut. Gegen Abend brachte sie mich wieder in arge Bedrängnis, aber zum Höhepunkt der nachmittäglichen Flut entschloss ich mein Lager am höchsten Punkt auf einem großen Felsen aufzuschlagen. Ich hatte eh allerlei Zeug gesammelt, dass ich nun verarbeiten wollte. Von Treibholz, über Nussschalen bis hin zu einer Krabbe und ein paar Schnecken. Ich beschloss alles zu verarbeiten, was ich fand.
Am Abend hatte ich sogar noch einen Fisch fangen können. Ich bastelte mir einen Hut aus Palmenblättern gegen die Sonne, die mich morgen wieder erwarten würde. Dann machte ich Feuer aus dem trockenen Treibgut und den Überresten dieser Riesennüsse, von denen ich noch Einige gefunden hatte. Die Schnecken schmeckten gebraten besser. Zumindest war mein Durst und mein Hunger soweit gestillt, nur ich musste morgen früh gleich wieder auf die Suche gehen.
Mal sehen was der Morgen mir bringt, ich wollte noch ein paar Krabben fangen und sie grillen, in der Hoffnung einen weiteren Baustein für meine Ernährung zu finden. Das Fruchtfleisch der Nuss, war sehr lecker und aromatisch.
Gute Nacht geliebte Erika. Ich hoffe du vermisst mich schon….
Als die Schiffe des Phönix die Anker lichteten und unter vollen Segeln den Wettkämpfen entgegen fuhren, verblieb unter den langen Schatten die die Masten und Rahen in der untergehenden Sonne auf die Decks warfen so mancher Platz unbesetzt. Wohl beklomm so manchen Fürsten die Rote Legion oder das Reich der Mitte, welche vor ihren Gestaden lauerten. Manch anderer sah bereits den Feuerschein feindlicher Heerlager am Horizont. Zogen doch in allerlei Reichen Krieg und Tod über die Lande. So verwunderte es niemanden, dass die verwaisten Plätze vornehmlich die des Krieges und der Ordnung waren.
Als die Schiffe des Phönix nach langen Tagen den Nebel der Unwissenheit erreichten und die Phönixe höchstselbst das Steuer übernahmen, wurden sich die Aeonen des Krieges und der Ordnung gewahr, dass die Zahl derer, die ihrem Rufe gefolgt waren hinter der, der anderen Aeonen zurück lag. Doch grämten sie sich nicht, denn jene welche entsandt wurden machten ihre geringe Zahl durch besonderes Geschick, unbeugsamen Mut und unbändige Entschlossenheit in jedem Falle wieder wett.
Geschlagen mit dem gleichen Schicksal fassten die Aeonen des Krieges und der Ordnung, vornehmlich aus Erwägungen der Kriegskunst, einen Entschluss, welcher mehr im Gleichgewicht lag als selbst diese sich bewusst waren.
Unter dasselbe Joch geschlagen, kamen sie überein für den Wettstreit auf Secundum ein gemeinsames Lager zu bilden. Ein Lager welches geeint und doch getrennt ist. So wie im Geist des Gleichgewichtes alles eines und doch alles eigen ist. Ein jeder Recke und eine jede Maid sollten weiterhin unter dem Banner des Aeons streiten, dessen Ruf sie zu folgen wählten, jedoch sollten jene beiden Scharen nebeneinander Lagern und zusammen stehen, so Feinde vor ihren Toren eine Streitmacht aufmarschieren lassen sollten.
So verkündigte der Phönix im Namen des Geistes des Gleichgewichtes und der Aeonen des Krieges und der Ordnung, es sei im Sinne des Gleichgewichtes und des Geistes und des Wettstreites gefügt, dass auf Secundum die Streiter des Krieges und der Ordnung Seite an Seite Lagern und für die Schlachten des Wettkampfes, dieses Lager ebenso Seite an Seite gemeinsam verteidigen. Jegliche weiteren Belange des Wettstreites mögen von diesem jedoch gänzlich unberührt verbleiben.
Der Phönix des Südens, als oberste Schiedsstelle des Wettstreits, hat in seiner Weisheit darauf bedacht genommen, die „augenscheinlichen Ergebnisse“ nochmalig prüfen zu lassen, und hat daher seinen Schwestern und Brüdern im Glauben vom Orden der Achenar beauftragt, diese heikle Aufgabe zu übernehmen. Für den Orden der Achenar ist dies nun nach Zwiesprache mit ihren oberstenEnternitäten zu einer heiligen Mission geworden. Aus dieser Zielsetzung heraus entstanden auch die Botschafter der letzen Stunde!
Wer sind die Botschafter der Letzten Stunde!
(Was tun Sie? Und ihre Rechte und Pflichten)
Jede der „Wettkampf-Fraktionen“ darf eine Person des Vertrauens aus ihrer Mitte benennen, die sich dem Grundsatz der „absoluten Neutralität“ verpflichtet! Diese darf weder aktiv noch passiv in den Wettkampf eingreifen oder irgendwie sonst Einfluss darauf nehmen!
Diese Personen erhalten nach ihrer Vereidigung nach oben genannten Grundsätzen, bis zum Ende des Wettkampfes den Titel „Botschafter der letzten Stunde“ und sind ganz klar durch ein besonderes Amulett gekennzeichnet, das sie um den Hals tragen (siehe Abbildungen unten) sowie sie ich wahrhaftig im Äther darstellen. Diese sogenannten Botschafter genießen weiters absolute „Immunität“ und stehen sowie die Achenar unter dem Schutz des Phönixes des Südens und sind somit auch nicht Teil des „aktiven“ Wettstreits. Ihre Tätigkeiten beschränken sich grundsätzlich auf die Beobachtung des Geschehens. Ihre Hauptaufgabe ist es jedoch auf etwaige Unregelmäßigkeiten bei den Wettkämpfen die außerhalb des gültigen Reglements liegen zu achten und aufzuzeigen.
Der Ansprechpartner für die Botschafter der letzten Stunde ist der Orden der Achenar. Zweimal am Tag treten diese Botschafter unter der Ägide der Achenar zusammen um sich auszutauschen. Dinge von Belang werden in einer „Mitschrift“ festgehalten um diese einer Klärung durch dem „Phönix des Südens“ zuzuführen. Die so erzielten Ergebnisse werden dann beim nächsten Zusammentreffen den Botschaftern durch die Achenar mitgeteilt.
Zu guter Letzt sollte noch gesagt werden, dass bei „Amtsmissbrauch“ des Botschafteramtes, je nach Schwere der Verfehlung die Gerichtsbarkeit des Phönixes mit voller Härte zuschlagen wird!
Was geht damit einher: Die Fraktionen haben die Möglichkeit sich gegenseitig „auf die Finger zu schauen“ und diverse Aktion für sich noch einmal nachvollziehbar abzuklären. Man kann auf Regelverstöße rasch angemessen reagieren, neue Fakten einbringen um ein Ergebnis möglicherweise zu relativieren. Das Auftürmen von „Racheaktionen“ gepaart mit Regelverstößen (so du mir - so ich dir) verhindern, um im Sinne des Wettkampfgedankens und der Fairness eine geregelte Durchführung zu gewährleisten.
Anmerkung: Wer jetzt aber hier extreme Einschränkungen für sich befürchtet dem sei versichert, dass dies ganz und gar nicht so ist. Es hat sich ja auch schon beim letzten Mal gezeigt, welch enormer Spielraum besteht wenn ein erfinderischer Geist zu Werke geht um Regeln auszureizen, was ja auch durchaus im Sinne des Wettstreits und somit legitim ist.
Der Orden Achenars Wir, die weder gut noch böse sind, die weder dem Lichte noch der Finsternis dienen, haben unseren Platz gewählt. Wir sind die, die in der Mitte stehen und alles in sich vereinen. Wir sind die, die den Weg des Gleichgewichts suchen. Wir sind die, die durch das Wissen Ausgleich und Erkenntnis bringen. Denn der erste Engel Achenar verpfändete sein Leben für die Schöpfung und so wie er die Hand Yol’s ist, so ist es unsere Pflicht die Seine zu sein.
Die Union der Ordnung Dich durchstrahlt das Licht der Rechtschaffenheit? Es ist deine heilige Pflicht, deinen Glauben in die Welt hinauszutragen, komme was da wolle? Oder verabscheust du einfach nur den Dreck und Abschaum der Zivilisation? Unter dem Banner der Ordnung sammeln sich all jene, die mit Stolz und Überzeugung für ihre Ideale kämpfen und sterben.
Die Liga der Freiheit Du stehst für die Freiheit und das Leben aller ein? Du verteidigst den Bauern genauso wie den König? Das Recht und das Leben der Einzelnen ist das höchste Gut für dich? Dann trage diese Überzeugung mit dir und bringe sie mit dem Pegasus der Freiheit auf die Inseln der Macht. Auf dass kein Tyrann ihre Einwohner unterjoche und versklave.
Die Bruderschaft der Urkraft Du dienst den Geistern des Waldes, des Wassers und der Erde? Ihr wollt, dass eure Ahnen mit Stolz auf euch blicken? Der Clan oder die Familie steht für euch über allem Anderen? Dann ordnet euch ein in die Reihen der Urkraft. Denn unter dem Lindwurm streiten all jene, die diese Werte und Überzeugungen auch zu den Inseln der Macht bringen wollen.
Die Allianz des Krieges Dein Begehr sind Ruhm und Ehre? Du willst dein Kampfgeschick und deinen Mut unter Beweis stellen? Dann schließ dich dem Gefolge des Krieges an und du wirst mehr als genug Gelegenheiten dazu erhalten - und obendrein auch noch zu Land und Reichtum gelangen!
Der Zirkel der Dunkelheit So sammelt Euch unter meinem Banner. Ihr Verdammten und Verbannten, ungebrochenen und ungezähmten Kreaturen der Finsternis. Tretet hervor aus den Schatten, die Zeiten des Wartens sind vorüber. Mit der Kälte einer pechschwarzen Nacht zerschmettern wir die Herzen derer, die es wagen sich uns entgegen zu stellen. Wir sind der aufziehende Sturm. Wir bringen Ihnen Dunkelheit, auf dass sie sehen…
Die Legion der Ewigkeit Wir stehen für den ewigen Kreislauf. Unsere Krieger erheben den Blutzoll, ohne Unterlass kämpfen sie in der Legion und fordern was dem Imperator gebührt. Ihr Zeichen soll die sich selbst verschlingende Schlange sein, für den Heerwurm der im Kampf verschlungen wird und sich aus sich selbst wieder gebiert. Was ist schon das Leben des Einzelnen wert, wenn man das große Ganze betrachtet?
Anmerkung der Inseln der Macht Orga: Bei den Botschaftern der letzten Stunde handelt es sich um ein Projekt von Spielern für Spieler. Alle An- bzw. Vorgaben der Achenar sind IT und im Spiel. Die Achenar übernehmen dieses Jahr ebenfalls die Leitung der großen Bibliothek. Für wissensdurstige Charaktere die in der Stadt angemeldet sind stehen hier begrenzt auch Hüttenplätze zur Verfügung. (gegen. Aufpreis) Bitte setzt euch bei Interesse direkt mit Alex von den Achenar in Verbindung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Erika, meine Liebe! Erzähl es nicht weiter aber dieses Karnickel hat gut geschmeckt. Und das Beste ist, ich hab ein ruhiges Plätzchen gefunden, wo ich fern ab von den Beobachtungen der Mapori ein Feuer machen konnte.
Diese Mahlzeit hätte auch meinen Herren satt und zufrieden gemacht. Karnickel im Kräutermantel mit Nussfüllung auf gebratenen Wurzelgemüse. Die Innereien habe ich zu einer kleinen aber feinen Bratwurst verarbeitet, die ich mit den restlichen Kräutern verfeinert habe. Und die werde ich heute zum Frühstück verspeisen, nachdem ich sie die halbe Nacht im Rauch meines Feuers geräuchert hatte. Und die Knochen und den Schädel werde ich mir nachher auskochen. Mal sehen ob der Wald mir nachher noch ein paar Wurzeln schenkt.
Dann habe ich einen Entschluss gefasst. Nachdem ich nicht vorhabe 1000 Jahre zu warten, bis das nächste Mal jemand mit dem Schiff auf diesen Teil der Insel reist, werde ich entweder das Holzfällergebiet des zweiten Siegers suchen oder die Baumwolleplantagen des dritten Siegers. Nachdem der erste Sieger nicht so gut mit uns konnte, gehe ich davon aus, dass ich nicht über die Handelsstrasse zum Hafen gehen kann ohne dass ich von den dunklen Gestalten der Finsternen aufgehalten werde. Ich kann nur sagen, wie es auf Primum war, da gingen die Kämpfe um jeden Meter der Handelsstrasse weiter.
Ich gehe aber davon aus, dass die Freien sich so schnell wie möglich ihre Anlegestelle ausbauen werden, um ihr sauer verdientes Holz von der Insel zu schaffen. Weil den dünnen Steg, der eigens für den Wettbewerb errichtet wurde, haben die Mapori mittlerweile abgebaut und in den Kreislauf zurückgeführt. Was auch immer das heißen mag.
Ich habe mir überlegt, dass ich an der Küste entlang gehe. Das Blöde ist nur, ich muss dabei das Gebiet der Mapori irgendwie hinter mich bringen. Durchqueren würde ich wahrscheinlich nicht überleben. Deshalb versuche ich es zu umgehen, in dem ich an der Küste bleibe.
Aber vorher muss ich alles zusammenpacken, was sich lohnt mitzuschleppen.
Ich geb die Hoffnung nicht auf, dich eines Tages wieder zu sehen.