Lieber Tehman,
nein, ich kann dir auch nicht erklären, warum die Sprache der Uth an der einen Stelle so logisch erscheint und an anderer Stelle mit allem zuvor Verstandenem bricht.
Nimm zum Beispiel die Gegensatzpaare, es gibt zweimal drei davon und sie sind nur halbwegs logisch aufgebaut. In der ersten Gruppe hätten wir T zum Gegenspieler D und B zum Gegenspieler P, soweit, so logisch, aber dann haben wir F als unsicher, endlos, unklar, vergangen usw. mit dem Gegenspieler L. Warum um der Götter willen nicht W? Das macht doch keinen Sinn.
Die zweite Gruppe ist nicht besser, da haben wir das Gegensatzpaar G und K für unten und oben, sowie M und N als Mengenangaben, aber dann folgt das Paar R und S, das noch nicht einmal wirklich ein Gegensatz ist. Ich fürchte hier hilft nur aufschreiben und lernen.
Genauso ist es mit den Eigenschaftsworten, da haben wie Ho für groß, He für dort, Ha für jetzt, Hi für die Farbe Hu für schwer und dann kommt Me für klein. Vielleicht soll einfach bei jeder Regel auch eine Ausnahme vorhanden sein...
Ich glaube selbst dem Phönix ist nicht klar, wie er den Uth das lange versprochene vierte Zeichen geben soll. Die Konstruktion der Sprache lässt es eigentlich nicht zu. Als Indiz würde ich die letzte Erweiterung der Sprache um weitere Konzepte sehen. Das sind Umlaute, die völlig neue Bedeutungen bringen. Begegnet sind mir AU für falsch und verkehrt, AE für Geruch und Rauch und IO für Witz und Spiel. Dies fügt sich auch nicht harmonisch in den Rest der Sprache ein, da hier nur ein zusätzlicher Konsonant an den Laut gehängt wird. Ein Beispiel wäre Rei für den Zwilling - aber, verzeih mir das Wortspiel, einen Reim darf man sich nicht darauf machen.
Wenn man dann noch die Vorliebe der Uth für kurze und damit in ihren Augen mächtige Worte, in Betracht zieht, ist es ein Wunder, dass sie sich selbst untereinander verstehen.
Ich vermute es ist der Wille des Phönix, der die Uth aus unbekannten Gründen in ihrer Entwicklung zu bremsen sucht, vielleicht um ihr enormes Alter auszugleichen. Einige der Uth haben mir gegenüber behauptet sich an den letzten Zyklus zu erinnern, aber ich vermute, das war allegorisch gemeint.
Auf jeden Fall gefällt es mir immer weniger, was der Phönix mit den Uth macht und wie er sie kontrolliert und manipuliert. Einige der Uth sprechen auch darüber, nachts, wenn der Phönix sie nicht sieht. Vielleicht kann ich ihnen einen Ausweg bieten, wie den, den wir LiNoUt angeboten haben. Zum Glück sind die Kommandanten so damit beschäftigt das Turnier zu verlieren, dass wir in aller Ruhe unsere Vorbereitungen für die Reise treffen können. Platz genug ist ja wahrlich auf dem Schiff.
gezeichnet, Bel’Sal
[Auf einem Stück Pergament findet sich folgende Notiz]
BaBeHa - (wörtlich) Gutes Wasser Guter Geist Hier
Dieses Wort hört man oft, wenn man sich mit den Uth beschäftigt. So begrüßen sie sich gegenseitig oder jemanden, den sie bereits kennen und der sich ihnen ausreichend vorgestellt hat. Wenn man einen der Uth bereits so gut kennt, dass man so begrüst wird, vertrauen einem die anderen des Stammes auch bald. Bevor man diese Begrüßung aber das erste Mal hört muss man sich den Uth aber zuerst einmal richtig vorstellen. Die Uth sind eher mistrauisch, wenn sich Fremde ihrem Lager nähern. Zum Glück sehen sie in uns Gäste ihrer Götter und solange man sich auch wie ein Gast verhält, sind sie erst einmal freundlich.
Einer ihrer Krieger wird dem Besucher entgegen treten und ihn mustern. Damit gibt der Uth dem Besucher die Möglichkeit ihn ebenfalls zu mustern und sich mit seinem Namen vorzustellen. Wenn man sich richtig verhält, wird sich der Uth ebenfalls vorstellen und einem Gespräch nicht abgeneigt sein. Es ist hilfreich sich am Anfang alleine den Uth zu nähern, sie sehen große Gruppen die einfach in ihr Lager einfallen nicht gerne und wissen das auch mitzuteilen.
Kennt man einen Uth bereits, wird er einen freundlich mit BaBeHa begrüßen und auch einfach den anderen Uth vorstellen.
Damit erhalten wir als Bedeutung:
BaBeHa - Hallo / Grüß Dich
Daneben gibt es noch weitere, förmlichere Arten der Begrüßung, die aber nur selten verwendet werden. Insbesondere gegenüber Fremden sind sie eher unüblich. Die wohl häufigste ist die Formulierung BalAhDa, die wohl eine Art höfliches Willkommen ausdrückt und wörtlich so viel heißt wie, GuteZukunftHierWeiblich. Mir ist auch nicht klar, wie das zu interpretieren ist.
Ich hoffe dem werten Leser ein wenig meines Wissen geteilt zu haben,
gezeichnet
Tir Bel'Sal
Erster Schreiber der Expeditionstruppen
[Anmerkung in einer anderen Schrift]
Ich verstehe dieses Ritual nicht, ich habe es ein ums andere Mal probiert, lange gewartet und einen guten Namen gewählt. Aber alles was ich von den Uth zu hören bekomme ist HiRu, HiRu und dann lassen sie mich stehen.
[Auf einem Stück Pergament findet sich folgende Notiz]
ToUmEt - (wörtlich) starkes Steinding Zauber
Dies ist ein weiteres 222 Wort, die Uth empfinden solche Worte als schön, deshalb hat es sich mich von Anfang an interessiert, als etwas von einem Uth solcher Art bezeichnet wurde. Der Uth trug einen kleinen Anhänger um den Hals, der offensichtlich aus Metall war. Für einen Uth ist das ein sehr ungewöhnliches Schmuckstück und er hat mir lange und ausführlich erzählt, dass er es im Wald gefunden hat.
Er fand ihn zwar nicht besonders schön, aber er meinte es läge ein Zauber auf dem Stein. Dann hat er ihn, um es zu demonstrieren, an den Schild eines Kämpfers neben mir gehängt. Der kleine Metallanhänger hielt tatsächlich wie von Zauberhand, unerklärlich, zumindest, wenn man keine Magneten kennt.
To ist das Wort für Kraft, Stärke und Macht, zusammen mit dem Wort Um für einen Stein ergibt das normaler Weise das Wort Tum für Metall. Der Uth hat es wohl nicht verwendet um deutlich zu machen, dass es kein Metall ist. Das Wort Et steht für einen Zauber oder Medizin, also hauptsächlich für die Rituale, die die Priesterinnen wirken. Insgesamt kein schlechtes Wort für ein Ding, das kein Uth je zuvor gesehen hat.
Damit erhalten wir als Bedeutung:
ToUmEt - Magnet
Auch wenn die Uth keine wirkliche Verwendung für einen Magneten haben, haben sie doch ein Wort dafür. Ich wüsste zu gerne warum.
Ich hoffe dem werten Leser ein wenig meines Wissen geteilt zu haben,
gezeichnet
Tir Bel'Sal
Erster Schreiber der Expeditionstruppen
[Anmerkung in einer anderen Schrift]
Ich wüsste zu gerne ob es genug von diesen Magneten gibt, um uns von Nutzen zu sein, aber das ist dem werten Sprachwissenschaftler mal wieder egal.
Essenzen der Macht
Es gibt sie, diese Essenzen des Geistes. Jene Essenzen, die über den Sieg oder die Niederlage entscheiden.
Zuvorderst ist zu vermerken, dass die Essenzen, abgegeben beim Phönix, am Ende des Wettstreites darüber entscheiden, wer die Insel gewonnen hat. Dies ist eine der wichtigsten und essenziellsten Aufgaben der Essenzen. Doch die Essenzen können mehr.
Es heißt, dass man einige Dinge nur mit Hilfe von Essenzen erreichen kann – allen voran den Ersten Streiter, der eine nicht unerhebliche Menge davon benötigt, um sich letztendlich zum Ersten Streiter seines Hauses aufzuschwingen. Oder die Tränke aus dem Kelch des Hauses werden mit Essenzen herbei gerufen. Aber auch anderes kann man mit diesen flüchtigen Teilen des Geistes erwerben.
Flüchtig deswegen, da sie erlöschen, sobald man sie aus der Hand gibt. Nur körpernah getragen erhalten sie sich. So ist nicht weiter verwunderlich, dass die Essenzen verlöschen, wenn ein Kämpfer auf dem Schlachtfeld stirbt – die Essenzen reisen nicht durch die Asche, sondern verglühen mit dem Sterbenden. Auch kann man sie nicht einfach in seiner Schlafstatt aufbewahren. Sobald die Hände sie loslassen, sind sie erloschen. So ist es nicht verwunderlich, dass man allgemein annimmt, dass die Essenzen eine Aura brauchen, um nicht zu vergehen. Dem ist nicht gänzlich so. Es gibt Orte auf den Inseln, die eine Ausstrahlung haben, die dem einer Aura so nahe kommt, wie es ein Ort schaffen kann und doch erlöschen die Essenzen dort. Dafür gibt es wieder andere Bereiche, wo sich Essenzen wie aus dem Nichts zu materialisieren scheinen und die ebenso eine eigene Ausstrahlung haben. Ohne Aura keine Essenz. Aber wo eine Aura ist, muss nicht unbedingt eine Essenz erhalten bleiben. Das Ausprobieren und Experimentieren damit ist fragwürdig, weil da durch die kostbaren Essenzen verschleudert werden.
Doch es gibt einen Ort, an dem die Essenzen geschützt sind. Ein Platz, an dem sie von dem Aeon selbst erhalten werden. Der Platz des Hauses – ein Ort, der in jedem Lager eingerichtet sein soll, sein muss. Hier wacht der Aeon über die Essenzen, auf das sie nicht erlöschen. Der Altar verbessert nur noch diesen Schutz, bis hin zu einem Hüter, auf das niemand einfach so an den Essenzen bereichern kann.
So ist es jedem Lager angeraten, den Platz des Hauses und den Altar zu errichten, denn in einer Schlacht fallen viele und ebenso viele Essenzen würden dann erlöschen. Diese zu erhalten ist eine der Möglichkeiten viele Essenzen für den Sieg zu sammeln. Mehr sollte dazu nicht zu sagen sein.
Geliebte LiNoUt
warum schreibe ich dir einen Brief, den du doch niemals lesen wirst? Doch nur um die eigenen Gedanken zu ordnen und dem Chaos in meinem eigenen Herzen Herr zu werden und das hat nur eine Ursache... So schreibe ich diesen Brief doch für dich LiNoUt, auch wenn ich ihn dir heute Abend an unserem Baum nicht geben werde, sondern ich werde dir mit den begrenzten Worten der Uth zu erklären suchen, was ich empfinde.
Es ist ein grausamer Witz, dass ich, der ich mich mein Leben lang mit Worten beschäftige, jetzt keine finden kann, die dir mein Herz zu offenbaren vermögen. Ich hoffe meine Idee, die in den letzten Tagen gereift ist, wird dein Gefallen finden.
Bei den Uth gibt es eine spezielle Form der Lyrik, die sie verwenden, wenn ihnen etwas besonders wichtig ist. Ich bezeichne sie als 3x3 Form, es sind drei Zeilen mit je drei Worten, die nach Möglichkeit auch alle aus drei Silben bestehen sollten. Die Uth lieben diese Art sich auszudrücken, aber teilen sie, im Gegensatz zur 2x2 Form, nicht mit jedem. Sie hüten diese Gedichte wie einen Schatz, der von einem an den anderen Uth gegeben wird; eine sehr persönliche Geste also.
Daneben gibt es diese Form nur für religiöse oder wichtige Anlässe. Ich konnte einer der wenigen öffentlichen Rezitation einer 3x3 Form beiwohnen, sie war zu Ehren des ersten Kriegers verfasst, der ein Ho’Uth erschlagen hat. Ich habe sie nicht ganz verstanden und warum die Richtung dabei so wichtig war, deshalb ich werde mich in einer anderen Schrift damit eingehender beschäftigen.
Eindrucksvoll war auch eine Form zu Ehren des Phönix (FeuerGeist des Wassers):
OhEhAhd As Um
OhEhAhd As Un
OhEhAhd Las OhEhAhd
Der Phönix ist eins
Der Phönix sind viele (alles?)
Der Phönix wird immer der Phönix sein.
Aber ich schweife ab, ich wollte zu meiner Idee kommen dir eine 3x3 Form zu schenken und dir damit auch mein Herz. Nach langem, langem Überlegen kann ich jetzt auf das Ergebnis blicken und muss sagen es ist gut gelungen.
TirBelSal BaeBaoEh LiNoUt LiNoUt MeBoAs TirBelSal TirBelSal BeReiBa LiNoUt
Wie viel Zeit einen doch neun Worte kosten können und wie viel sie jetzt aussagen. Ich bin gespannt ob du meine Worte so verstehen wirst, wie ich sie gemeint habe: “Ich liebe Dich und wenn du mich ein wenig magst, dann ist alles gut.” Wobei ich mir bei den Worten “BaeBaoEh” (Gutes Spiel des Geistes) für Liebe und “MeBoAs” (kleines gutes Feuer tun) für Mögen nicht wirklich sicher bin. Auf jeden Fall nicht so sicher, wie ich es gerne wäre. Das Wort “BeReiBa” für Gleichgewicht ist aber sehr gut gewählt, für Uth ist das Gleichgewicht der Dinge wie eine Religion.
Was du mir wohl antworten wirst, heute Abend an unserem Baum. Ich hoffe auf so vieles, ich hoffe darauf das du wie ich empfindest und du mit mir kommen wirst, wenn wir diese Insel wieder verlassen. Es wäre überhaupt für alle Uth das beste, diesen schrecklichen Felsen im Meer zu verlassen, vor allem wenn sie je mehr sein wollen als ein Experiment des Phönix.
Vielleicht kannst du eines fernen Tages nicht nur meine Sprache sprechen, sondern auch diesen Brief lesen und ich werde ihn wirklich für dich geschrieben haben.
Ich möchte und hoffe so vieles und wage doch nicht daran zu glauben.
Die Zeit bis heute Abend wird lang werden.
Bis wir uns sehen.
Dein, Sal
Liebste Rosmerta,
ich weiß ich hab kein Recht Euch meine Aufwartung zu machen, aber mir bleibt nicht mehr lang auf diesem kahlen Stein. Ich hoffe mein Geschenk erzürnt Euch nicht all zu sehr. Ich bitte Euch nur, dass Ihr mein letztes Werk bei Euch behaltet.
Ihr ahnt es wohl schon, dass ich Euch beobachtet habe. Asche auf mein Haupt.
Es war nicht meine Absicht und ich ging auch nicht in die Wälder um Euch im Gebet zu stören. Doch als ich Euch im Mondenschein erblicken durfte, könnte ich meinen Blick nicht mehr von eurem Antlitz abwenden.
Ich habe nie so eine unnahbare Schönheit gesehen und ich schäme mich dafür, dass ich Euch hinterrücks begafft habe.
Ich hoffe Ihr erkennt in meiner Arbeit meine unzerstörbare Liebe zu Euch.
Warum ich Euch ein Stück Stein mit einem Brief übersende, mir bleibt wohl nicht mehr lange und es ist nicht gewiss, ob mein Körper durch die Asche wiederkehren kann.
Meine Berufung war es den leuchtenden Stein in Form zu hauen und mein Ende wird es sein, dass ich einer ehrlichen Arbeit nachgegangen bin. Dieser Sockel brachte mir den Tod und verdammt sei er in alle Ewigkeit.
Der einzige Lichtblick war es euren reinen Körper erblickt zu haben und von diesem flüchtigen Moment zerre ich die letzten Stunden meines Lebens, weil vielmehr bleibt mir wohl nicht.
Ich liege fern ab vom Lazarett in einem alten Verschlag im Wald und keiner aus meinem Lager traut sich noch in meine Nähe. Mein letzter Wunsch war es, dass man Euch diesen Brief mit samt der Statuette bringen möge.
Jetzt wo Ihr diese Zeilen erblickt, werde ich wohl mit dem Wächter darum ringen, ob ich Euch noch einmal erblicken darf, oder ob es endgültig für mich zu spät ist.
Wenn mein Körper es wiedererwartend schaffen sollte, aus der Asche wieder aufzustehen, werde ich auf Euch warten. Am halben Weg zu Eurem Garten, werde ich am Liebesbaum stehen und inständig drum beten, dass Euch mein Brief erhalten hat.
Der Verlauf meiner Krankheit ist so weit fortgeschritten, dass ich kaum noch etwas lesen kann, was ich da schreib...
Meine Finger zittern so, dass ich kaum mehr den Stift halten kann...
Verzeiht, die Blutflecken. Seit mir alle Haare ausgegangen sind, läuft mir immerwährend das Blut aus der Nase…
Wenn es aufhört zu bluten, dann ist es wohl vorbei mit mir… wir sehen uns auf der anderen Seite… oder an den Wurzel des Liebesbaumes…
Oder ich wache über Euch, bis Euer Weg Euch zu mir bringt...
Es tut mir Leid, dass ich Euch nicht mehr bieten kann, als meine immerwährende Liebe
Euer
Hensing Till Brechenthaler
Steinmetz seines Zeichens
An den Patriarchen des Kruk Zakon (orgulistansicher Orden des Raben) gerichtetes Schreiben:
An seine Heiligkeit,
wie Ihr in Eurer unendlichen Weisheit wisst, ist der Ellenbogen dem Munde nahe und
dennoch kann man nicht selbst hineinbeißen.
Unsere Fortschritte innerhalb des vom Raben und den sieben wahren Gottern Orgulistans
verlassenen sogenannten Reichs der Asche sind leider als sparlich zu bezeichnen. Die Barriere
zwischen den Inseln der Macht und den anderen uns bekannten Welten scheint nach
eingehender Prufung durch die von uns beauftragte Fachabteilung der Akademia Magulsitan,
als nicht mit herkommlichen arkanen Mitteln zu umgehen oder zu beseitigen sein.
Ich zitiere den federfuhrenden Magister der arkanen Analyse: „Prima facie erscheint es
evident, dass die Globulis minior, in welchem das gefundene und die hypothetisch
konfidierten Insulate liegen, durch eine nicht arkane, moglicherweise auch spirituelle
Potentia umgeben sind. Die ausfuhrliche lege artis Examinatio basiert eindeutig auf einem
Xenophon, der eine transzendete Umgehung der Sphaira mittels Magica moventia
unterbindet. Die duratio effectionis scheint potentiell unendlich, beinhaltet allerdings einen
temporalen Kasus Knaxus.“ Zitat Ende.
Auf erneute Nachfrage nach dem Sinn seines unglaubigen Gestammels gab mir der
investigative Magus zur Antwort, das Phanomen wurde sich aller Wahrscheinlichkeit von
selbst losen. Wir sollten einfach warten.
Die Beratung mit dem Inquisitor, welchen Eure Heiligkeit so weise waren uns an die Seite zu
stellen, resultierte in der einzig praktischen Vorgehensweise. Wir vergroßern die Anzahl der
zur Verfugung stehenden Aschelaufer und schulen diese noch intensiver darin, die im Reich
der Asche gefundenen Seelen zu konvertieren. Ziel ist es die reuigen Seelen dazu zu bewegen
die als Wachter bekannten transzendenten Wesen innerhalb des Reichs der Asche
anzuflehen sie passieren zu lassen um ihr angestammtes Jenseits zu erreichen.
Bedauerlicherweise muss ich vermelden, dass trotz intensivem Gebrauchs der Zuchtigung
bei den Seelen selbst und auch bei den Aschelaufern, die Konvertierungsraten noch immer
unter funfzehn Prozent liegen. Es scheint fast als ware diese Welt von
Lebendigkeitsbesessenen bevolkert.
Ich hoffe Euer Gemut allerdings mit der frohen Kunde aufmuntern zu konnen, dass die
postmortale Untersuchung seitens der Inquisition bezuglich Prior Sacharew zu folgenden
Ergebnis gekommen ist. Der Prior hat mit seiner Unfahigkeit die Seelen innerhalb des Reichs
der Asche zu halten und seinem Versagen bei der Konvertierung der Wachter hin zum
wahren Glauben, keine indirekte nekromantische Handlung vollzogen wie zunachst gedacht.
Der dem reinigenden Feuer uberantwortete Leichnam des Prior wurde von seiner Exzellenz
dem hohen Inquisitor post mortem vom Vorwurf der Ketzerei und Nekromantie
freigesprochen. Moge der Rabe seine Seele geleiten.
Ich hoffe Euch in Kurze mehr Bericht erstatten zu konnen.
Ergebene Grusse
Prior
Notiert von einem unbekannten orgulistanischen Schreiberling
Ein geordneter Garten
ein jeder Streiter hat seine gewisse Eigenheiten, was die Beziehung zu seinem Aeon angeht und so ist es nicht verwunderlich, dass es darüber einige Geschichten zu berichten gibt. Eine dieser Geschichten handelt von Rosmerta, die Erste Streiterin der Ordnung war. Ist es schon bemerkenswert, dass eine Kämpferin sich auf diesen steinigen Weg gemacht hat, so ist Rosmerta eine besondere Person. Sie hat sich in akribischer Vorbereitung den Platz als erste Streiterin erkämpft und sorgte dafür, dass die Reihen ihres Lagers im Kampf um die Erste Insel kaum aufzuhalten waren.
Doch in ihren müßigen Minuten suchte sie einen ruhigen, abgeschiedenen Platz und ordnete sich ihn ihrem Geist unter. Diesen Ort gestaltete sie zu ihrem persönlichen steinernen Garten um. Es war ihre Rückzugsort und ihr innigster Platz, um mit ihrem Aeon in Kontakt zu kommen. Das Plätschern des Wassers, dass in der Nähe floss und der Wind auf ihrem freien Körper halfen ihr, ihre eigenen Gedanken zurück zu lassen und sich dem Aeon zu öffnen. So kam sie mit einem stillen und unergründlichen Lächeln aus diesen Kontakten hervor, um dann den Feinden der Ordnung mit erstarkter Kraft und unbeugsamem Willen entgegen zu treten.
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