Heute steuern wir auf das westliche Arcuri-Mar zu, meinte Hape. beim Frühstück an Bord der Seemöwe. Kapitän Eik Skylarson greift das Gespräch auf und richtet sein Wort an alle Passagiere:
“Liebe Gäste auf der Seemöwe. Heute werden wir in Berens Wacht ankern. Die kleine Handelsstadt hat einen großen Hafen, befindet sich im Norden der Provinz Kermaron welches zu Trawonien gehört. Die Trawonier sind aufgeschlossene Menschen, behandeln eigentlich alle Wesen gut, Elfen sind hoch angesehen. Drow, Dunkelelfen und offensichtliche Anhänger böser und dunkler Gottheiten sollten sich nicht vom Schiff bewegen. Solche werden in Trawonien sofort verhaftet, wenn nicht gar von einem Mob getötet. Ich bitte daher alle Anhänger der Dunkelheit sich unter Deck auf zu halten. Bitte geben Sie meinem Maat Bescheid, sollten Sie dringende Besorgungen benötigen. Bitte haben Sie aber auch Verständnis dafür, dass wir nur in Trawonien übliche Waren für Sie besorgen können…”
Das hatte der ein oder andere Dämon wohl nicht erwartet und rümpfte seine Nase. Doch was tun? Ich fand es persönlich sehr mutig vom Kapitän Skylarson, dass er diese Geschöpfe überhaupt transportierte. Hans P. meinte aber irgendetwas von einem Gleichgewicht des Geistes oder einem Geist des Gleichgewichtes? Naja egal. Ich darf ja von Bord.
Als die Sonne langsam zu Dämmern begann sah ich an der östlichen Klippe einen Leuchtturm. Das Schiff steuerte auf eine Flussmündung zu und erst als wir näher kamen erkannte ich dass es die Mündung zweier Flüsse war. Man freue ich mich auf ein richtiges Bett auf festem Boden. Hoffentlich kann ich es mir hier auch leisten. Der Naturhafen von Berens Wacht ist der Stadt vorgelagert.
Kurz vor unserem Eintreffen ist wohl eine große Gruppe an Abenteurern und Kämpfern aus aller Herren Länder hier eingetroffen. Der Hafen ist mit sehr vielen Schiffen gefühlt und es herrscht ein reges Treiben. Ich belausche das ein oder andere Gespräch als ich durch die Gassen ging um nach einem Schlafplatz zu suchen. Sie scheinen einem Aufruf der trawonischen Krone gefolgt zu sein, Sichtungen von Truppen der Torog Nai im südlichen Teil der Provinz Kermaron nachzugehen. Außerdem sei wohl der Sohn eines Ritters des Ordens von Schwert und Kelch verschwunden.
Vorräte lassen sich hier recht einfach erwerben, das Angebot ist sehr gross, die Preise recht niedrig. Hier kann ich meinen Apfelwein eigentlich nur mit Verlust verkaufen. Sehr schade aber es kommen ja noch andere. Alles in allem scheint der Ort gerade im Aufschwung inbegriffen zu sein. Überall werden neue Gebäude errichtet und ich konnte die Ankunft neuer Siedler am Hafen beobachten. Nach dem fünften Gasthaus und der fünften Absage gebe ich es aber auf. Alle Übernachtungsplätze sind bereits vergeben…. Diese Abenteurer haben mir tatsächlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. So schlendere ich zurück zur Seemöwe. Wieder eine Nacht an Board. Diesmal alleine mit der Besatzung und den Dämonen. Das kann ja heiter werden.
Gz. Orie Eichlaub